Aber fangen wir mal vorne an. 4 Leute sind definitiv zu wenig für ein Basketballspiel. Das sahen auch Mathias und David ein und sagten spontan doch noch zu – die Reise nach Rendsburg konnte starten. Letztes Saisonspiel, uns war vorher der zweite Platz nicht mehr zu nehmen, Hinspiel locker gewonnen – eigentlich gute Voraussetzungen. Aber dann ging das Spiel um 19:00 Uhr los:

 

Viertel 1: Bernds schnelle 2:0-Führung hatte einige Minuten Bestand, bevor der Ball dann häufiger in unseren Korb fiel: über 3:10 und 9:16 stand es am Ende des Viertels 13:25 gegen uns. 7 Dreier schenkten uns die Rendsburger in dem Viertel ein! Fouls dagegen wurde unheimlich wenig gepfiffen, was wir mal wieder erst viel später gemerkt bzw. dann auch mal für uns genutzt haben. Bernds Gemütslage: unwahrscheinlich sauer.

 

Viertel 2: Die Umstellung unserer Defensive machte dem Gegner zu Beginn und in der Mitte des Viertels Schwierigkeiten, ein 14:2-Run brachte den Ausgleich: 27:27 in der 16. Minute. Dann ging das Spiel „normal“ weiter, zwei Unachtsamkeiten zum Ende des Viertels später stand es 30:36. Grmpf. Bernds Gemütslage: kurz vor Nervenzusammenbruch, Schreianfälle.

Viertel 3: Die Halbzeitpause brachte ein wenig Entspannung, hatten doch einige von uns schon mehr als 1,5 Stunden Spielzeit innerhalb der letzten sieben Tage absolviert. Aber hilft ja nix, da mussten wir jetzt durch. In der 23. Minute wieder der Ausgleich, in der 26. Minute wird Finn bei einem Fastbreak Korbleger unsportlich gefoult, verwirft aber beide Freiwürfe, zum Viertelende fiel der 9. Dreier der Rendsburger zum 42:46 gegen uns. Diese Spielperiode haben wir zwar auch gewonnen, aber wegen Bernds akustisch Gemütslage hatten nun WIR fast einen Nervenzusammenbruch. Die Konzentration aufs Spiel litt mehr und mehr.

 

Viertel 4: Minute 35, wegen unserer teils unterirdischen Trefferquote lagen wir plötzlich mit 10 Punkten zurück, 44:54. Und dann fällt unser einziger Dreier im Spiel. David war es! Vier weitere Punkte holten wir auf, dann gab es ein unsportliches Foul auf Bernds Seite. Das Fass brodelt und hat weiterhin phonetische Auswüchse, die nur bedingt der eigentlich angestrebten guten Laune zuträglich waren. Schließlich ging es nach zwei Turnovers der Gastgeber und zwei konzentrierten Korbaktionen von uns beim Stand von 55:55 in die letzte Minute. Ein Korb gegen uns und ein vergebener Wurf von uns – jaaa, genauer von mir 🙁 – stand es 4,6 Sekunden vor Schluss 55:57. Bernds Gemütslage: Hysterisch fluchender Riesengnom, der pöbelnd auf Leute zuhüpft und sie anorgelt. Leider konnten wir aufgrund der wenigen Mannschaftsfouls nichts mehr ausrichten und der Abpfiff sorgte für bodenlose Betrübtheit.

 

Viertel nach Abpfiff: Das Spiel war zu Ende, die Anzeige zeigte 57:55 für HEIM. Wir haben Bernd in der Dusche wieder eingefangen und waren größtenteils nackt und ebenfalls auf dem Weg in die Keramikabteilung, da erschein ein Schiedsrichter und sprach: Das Spiel ist noch nicht zu Ende! Verwunderte Blicke allerorten. Also wieder zurück in die nassen Klamotten und auf das Spielfeld – wird vielleicht doch noch alles gut? Weitere, minutenlange Diskussionen am Anschreibepult … Diskussionen zwischen den Mannschaften, mit welchem Spielchen man eine Entscheidung herbeiführen könnte: Neuansetzung, Dreier-Contest, H.O.R.S.E., direkt Elfmeterschießen … dann musste Sven auch noch mal den Spielberichtsbogen prüfen … Bernd Gemütslage: grrrroooooahhhrrrrr.

Es war kein eindeutiges Ergebnis feststellbar, da es Unregelmäßigkeiten beim Anschreiben gab. Zwei Fehler, die die Schiedsrichter nicht rechtzeitig bemerkten, sorgten letztendlich dafür, dass das Spiel unentschieden war und in eine Verlängerung gehen musste. Der Berndserker machte sich noch einmal brav mit warm. Auf der Gegenseite hatten sich allerdings schon einige Spieler komplett umgezogen und wollten nicht noch weiter mitmischen. Was für ein Luxus, wenn man auf Spieler verzichten kann!

 

Viertel 5 (also immerhin 5 Minuten): Die Extrazeit hatten wir gut im Griff, in die letzten 60 Sekunden starteten wir mit einer 61:57-Führung. Dann versenkten die Rendsburger ihren 11. Dreier, aber wir waren noch einen Punkt vorn und spielten langsam, um viel Zeit von der Uhr zu nehmen. Leider trafen wir aber den Korb nicht und ein relativ grenzwertiges Foul vom Berndserker 0,2 Sekunden vor Schluss brachte die Rendsburger 14 an die Linie. Svens Bitte: „Entweder triffst Du keinen oder beide.“ kam der Unglücklich tatsächlich nach, der Rebound des zweiten Fehlwurfes konnte nicht weiter verwertet werden, nun sahen wir auch mal wie der Sieger aus!

 

Viertel vor zehn: Tatsächlich hielten wir einen rosafarbenen Gewinnerbogen in der Hand! Ein „Trostbierchen“ wurde von den Gastgebern dankend angenommen – man sieht sich bestimmt wieder! Bernd: „Das war nicht schön.“ Das ist evtl. eine Form von Einsicht!?

 

Fazit: Ein Spiel dauert 45 Minuten, wenn Kampfgericht und Schiedsrichter das so wollen. Es hatte den Anschein, dass uns die Saison nicht gehen lassen wollte. Wir waren aber auch ein sehr außergewöhnliches Team in dieser Spielzeit! Danke Jungs, nun haben wir wieder was zu erzählen. Und knapp gewinnen ist schöner als knapp verlieren!

 

 

Stats:

– Genie-und-Wahnsinn-Bernd (24 Punkte), Super-Finn (17), Björn (7), David (5), Sven (2)

– 4 Teamfouls in den Minuten 1-39, weitere 5 ab der 40. bis zum Schluss!

– Nur 6 von 15 Freiwürfen getroffen!

– Mit uns ist halt immer zu rechnen, egal wie die Stimmung von außen aussieht.

– Der Verbandstag war gar nicht schlimm.

– Saisonende! Nicht so richtig würdig, aber durchaus im ungwöhnlichen Vorwärts-Style.