Neben dem Wiedersehen mit den bekannten Göttingern und Ottensenern hatten wir auch Bramfeld in unserer Vorrundengruppe. Obwohl wir ein wenig ersatzgeschwächt anreisten, versprach es, ein interessanter Tag zu werden. Zumal für alle Teams die Halle neu war, niemand hatte hier drin schon einmal gespielt. Eines der beiden Spielfelder offenbarte eine Besonderheit: Eine Kletterwand war sehr dicht an die Außenlinien heran gebaut, so dass einige Griffe sogar in unseren Luftraum hineinragten! Außerdem gab es auf drei Seiten sehr wenig Platz für Einwürfe, wir hatten also mit unserer Donnerstagshalle eine gute Trainingsgrundlage für enge Kisten. Boulder-Ben hätte seine wahre Freude gehabt hier!

Trotz einer soliden Leistung mit anfänglichen Schwierigkeiten verloren wir Spiel 1 gegen individuell starke Göttinger mit 28:44. Wirklich zufrieden waren wir nicht, aber man hatte nicht das Gefühl, dass wir hier etwas reißen könnten. Plötzlich war das zweite Spiel gegen Ottensen schon gleich das erste Endspiel, denn nur die Plätze 1 und 2 der Gruppe bedeuteten die Halbfinalteilnahme. Eine frühe Ottenser Führung konnte Björn ausgleichen, doch nach dem 2:2 wurden in der ersten Halbzeit nur noch auf Hamburger Seite Punkte eingetragen! 18:2 stand es neun Minuten später. Vorwärts hat nicht wirklich stattgefunden gegen eine Ganzfeldmanndeckung, die wir ja eigentlich aus Husum hätten kennen sollen. Damit besser zurecht gekommen sind wir in der zweiten Halbzeit, in der dann auch Teile der zweiten Garde vom SCO eingesetzt wurden. 11:29 ging das Spiel letztendlich verloren, ebenso die Chance, im Turnier weiter zu kommen.

Das abschließende Spiel gegen den Bramfelder SV hatte keine weitreichende Bedeutung mehr. Und so spielte Vorwärts auch, in der 7. Minute lagen wir schon 2:9 zurück, bevor wir mit einem Zwischensprint und einem 11:2-Run doch noch mit einer Führung in die Pause gingen! Nach dem Seitenwechsel wurde der Schalter wieder auf „tranig“ umgestellt und wir verloren das Viertel mit 8:27 bzw. das Spiel mit 38:21. Au man. Dazu ein Kommentar vom Gegner: „Nach der Pause haben wir auf Manndeckung umgestellt und ihr musstet anfangen zu laufen, und das wolltet ihr irgendwie nicht so richtig.“ Beschreibt die Situation ganz gut, finde ich.

Was bleibt sonst noch in Erinnerung?

  • Der knapp 80 cm lange Taktik-Teppich an der Wand! Wie bekommt man bloß den aufgemalten Spielzug wieder ab?
  •  Schweigeminute um 12 Uhr unter dem Motto „HamburgStehtStill“: Mit der Aktion wurde genau zwei Jahre nach Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine ein Zeichen für den Frieden gesetzt.
  • Wir haben eine von sechs Halbzeiten gewonnen!
  • Obwohl Björn mit Abstand und 23 Punkten Topscorer geworden ist, war auch er sichtlich unzufrieden mit dem Verlauf.
  • Ein technisches Foul für Ohhhhlaf – wir freuen uns auf den Kasten!
  • Frage an einen vom SCO: „Wie konntest Du so schnell und geschmeidig den Ball aufheben?“ – „Joga! Ich mache Joga.“
  • Der Bramfelder Center hat diverse unserer Schüsse geblockt, obwohl er nach eigenen Angaben „nur 2,06 m groß“ ist. „Aber ich habe lange Arme!“
  • Ehemals-Vorwärtser Günni war zu Besuch vor Ort – und sein Auto wurde derweil auf dem Parkplatz angefahren von einem blauen Auto, Verdacht auf Fahrerflucht. Gemein.
  • Lecker Pizzaessen hinterher!

Bilanz: Zwei mal Fuß, drei mal Knie, einmal Kopf, zwei mal Schulter, drei mal Rücken und der Rest hat Ganzkörper … dieses Resultat wurde beim Aussteigen nach der Rückfahrt charmant akustisch unterlegt. Aber es sind alle wieder vollständig zu Hause angekommen.

Update vom 02. März 2024:

Wir haben da mal eine Frage: laut Exceltabelle mit dem inoffiziellen Endstand der Vorrunde haben wir Platz zwei belegt, druften aber nicht im Halbfinale teilnehmen!? Was war da los?

Für den Fall, dass wir wirklich 2. geworden wären, hätten wir natürlich ein Bild mit noch mehr Jubel gemacht. Das habe ich nun nachträglich eine KI machen lassen … aber Vorsicht: am Ende erkennt man kaum jemanden wieder!